Wenn es im Spätsommer, vielleicht im frühen Herbst ein bisschen Zeit zu verschenken gibt, lassen Sie diese doch einem Nistkasten zu Gute kommen.
Schon in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts kam ein gewisser Hans Freiherr von Berlepsch auf die Idee, die einheimischen Vogelarten zu unterstützen. Waldrodung und Urbanisierung auf deutschem Hoheitsgebiet sorgte schon damals zunehmend dafür, dass den gefiederten Tieren der Lebens- und Brutplatz knapp wurde. Bis heute hat sich die Tradition des Artenschutzes sehr viel weiterentwickelt, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, etwas für die Fauna zu tun.
In diesem Artikel soll es aber vor allem um künstliche Behausungen für Vögel gehen, sogenannte Nistkästen oder auch Nisthilfen. Wie der Name schon sagt, zielen diese vorwiegend auf die Beihilfe zur Brut ab, jedoch auch ein wohliges Zuhause und teilweise auch Winterquartier sind die angestrebten Resultate.
Zum eigenen Vorteil gibt es dann herzerwärmendes Gezwitscher im heimischen Garten und auch die professionelle Forst- und Landwirtschaft haben einen Nutzen erkannt. Schädlinge an den teuren Pflanzen leben ein viel gefährlicheres Leben in der Nähe eines Nistkastens, als andere Artgenossen.
Ein Nistkasten will gut geplant sein
Doch bevor man sich an das Anbringen eines solchen Vogelheims wagt, muss man zuerst den Überblick über das Arten- und Regelwirrwarr bekommen.
Je nach Art und Nistverhalten muss das Bauwerk speziell angepasst sein, einige Nistkästen befriedigen die Ansprüche mehrerer Vögel, andere hingegen nur die von einem ganz besonderen Gast. Der König unter den Singvögeln, nein, nicht der Adler, sondern der Zaunkönig zum Beispiel ist so ein extravaganter Zeitgenosse.
Nur für ihn gibt es eine kugelförmige Sondereinrichtung.
Abgesehen von der äußerlichen Form sei Augenmerk auf Lage, Höhe, Innenarchitektur und Baumaterial gelegt. Denn es gibt Fressfeinde, die gerne mal ein Ei oder auch zwei stehlen, und die gilt es fernzuhalten. Ein länglicher Vorbau, oder auch ein hoch gelegenes Eingangsloch schaffen Abhilfe. Spechte oder Eichhörnchen sind der Kunst des Nistkastenknackens mächtig, weshalb ein Baumaterial Holzbeton empfehlenswerter als die Bretter- und Nagelreste vom letzten Heimwerkerseminar ist.
Es gibt viele Modelle und Baupläne auf dem Markt, Vogelschutz ist ein großes und lukratives Thema, zumal immer zuerst auf den eigentlichen Nutzen Wert gelegt sein sollte.
Ökologisch nachhaltig und artenfreundlich sind zum Beispiel die Vogelhäuser von Wildtierfreund, eine Firma die sich nicht nur auf Geflügel spezialisiert hat.
Immer darauf zu achten ist, dass beim Bauen oder Kaufen und beim Anbringen möglichst naturnah gehandelt werden sollte. Wo ein Mensch sich wohlfühlt, tut es eine Meise nicht unbedingt auch. Ausreichend Futter für die Vögel in der Nähe, ruhige, gut klimatisch ausgewogene Atmosphäre und genügend Platz sind wichtige Kriterien.
Hygiene kommt auch nicht zu kurz, Löcher in den Boden und einmalig im Jahr eine Säuberung sollten zur Routine gehören.
Nistkästen schenken Freude
Hat man alles beachtet, was zu beachten ist, geschraubt, gesägt oder vielleicht auch bezahlt, ist der Nistkasten an der richtigen Stelle angebracht, dann kann man sich vieler Vorteile und Freuden sicher sein.
Denn wenn sich eine Vogelfamilie zum Einzug entschließt, bringt sie erfreuliche Geschäftigkeit und Hunger auf ungeliebte Insekten mit.
Ob das nun Mücken, oder gefräßige Raupen sind.
In jedem Fall sind Nistkästen eine feine Sache – für Mensch und Tier.